Aktueller Stand

Die Zeitschiene zur Umgestaltung des Bismarckplatzes sieht vor, dass man Ende 2024 / Anfang 2025 auf Baustelle gehen kann. Es wird mit einer Bauzeit von rund 1,5 Jahren gerechnet. Der Bau wird in einzelnen Abschnitten erfolgen.
Im Februar 2023 wurde das Bauschild auf dem Bismarckplatz ausgetauscht. Auf einer Seite des Banners sind alle Projekte des Sanierungsgebietes dargestellt [hier], auf der anderen Seite ist der aktualisierte Plan vom Bismarckplatz zu finden [hier], mit all den Themen, an deren Umsetzung auf dem Platz das Internationale Stadtbauatelier arbeitet.
Insbesondere der Erhalt der Bäume auf dem Bismarckplatz ist den Bewohner*innen des Stuttgarter Westens ein großes Anliegen. Im Dezember 2022 wurden im Rahmen der Umgestaltung des Bismarckplatzes die Wurzeln der erhaltenswerten Bestandsbäume untersucht. Dabei handelt es sich um sogenannte Suchschlitze, die dazu dienen, den Verlauf der Wurzeln zu kontrollieren. Mit der Dokumentation des Wurzelzustandes kann im Rahmen der Ausführungsplanung reagiert werden und es können Anpassungen vorgenommen werden. Im Frühjahr 2023 sollen Interessierte aus dem Stuttgarter Westen über den aktuellen Stand der Planung und über die Möglichkeit Stadtbeete auf dem Bismarckplatz mitzugestalten, informiert werden und deren Ideen hierzu aufgenommen werden.
In einem Verkehrsversuch wurden Im Zeitraum 2020 bis 2021 die Grundzüge der Planung des Internationalen Stadtbauateliers für den Bismarckplatz provisorisch auf dem Platz umgesetzt. So sollen mögliche negative Auswirkungen der geplanten Umgestaltung frühzeitig erkannt werden und Anpassungen vorgenommen werden können.
Innerhalb des Verkehrsversuchs wurden folgende Aspekte ausgewertet:
- Rückmeldungen der Bürger*innen vor allem im Dezember 2020
- Verkehrsmonitoring
- Schalltechnische Untersuchung
- Untersuchung der verkehrsbedingten Luftschadstoffe
Neben der Sperrung der Bismarckstraße zwischen Schwab- und Vogelsangstraße wurden folgende Maßnahmen in dem Versuch umgesetzt: Tempo 30 auf der Schwabstraße im Bereich des Bismarckplatzes und hier die Reduzierung der Schwabstraße auf zwei Fahrspuren. Busbuchten wurden entfernt und die westliche Bushaltestelle verlegt.
Die Linksabbiegespur in Richtung Bebelstraße wurde verkürzt und der Taxistand verlegt. Als Ergebnis des Verkehrsversuchs kann festgehalten werden, dass die Sperrung der Bismarckstraße zu Verkehrsverlagerungen geführt hat. Dabei liegt die höhere Belastung auch in der Ludwigstraße noch im Normbereich. Auch in Spitzenstunden bleibt die Belastung unter dem Grenzwert für die Kategorie Wohnstraßen. Allerdings staut sich der Verkehr z.B. wenn dort ein Müllfahrzeug einem Pkw begegnet. Eine Lösung können Ausweichstellen und Buchten darstellen, markierte Flächen und Umbauten sollen bewirken, dass vor allem an den Kreuzungen Röte-/Ludwigstraße sowie Schwab-/Ludwigstraße genug Platz zum Abbiegen bleibt. Der Abschlussbericht zum Verkehrsversuch wurde mit den Fachämtern, wie Tiefbauamt und Amt für öffentliche Ordnung abgestimmt. Diesen Abschlussbericht finden Sie hier als PDF zum Download.
Befristete Maßnahmen
Die Stadt setzt im Vorfeld von dauerhaften Umgestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum verstärkt auf befristete Pilotversuche, die auch als „Pop-up-Maßnahmen“ bezeichnet werden. Dieses Vorgehen bietet mehrere Vorteile: Die politischen Gremien erhalten eine fundierte Entscheidungsgrundlage, Anwohnerinnen und Anwohner können sich mit der Maßnahme vertraut machen und nicht zuletzt lassen sich dauerhafte Fehlplanungen vermeiden und finanzielle Mittel effizienter einsetzen.
Vom 23. März bis zum 06. April 2022 standen in diesem Kontext mobile Stadtmöbel, sogenannte Parklets auf dem Bismarckplatz in Stuttgart-West, um ihre Wirkung im öffentlichen Raum und die Akzeptanz der Bevölkerung zu testen. Die Sitzmöbel bestanden aus verschiedenen Modulen, mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten: Manche laden zum Sitzen ein, bei anderen steht die Begrünung des öffentlichen Raums im Vordergrund. Falls sich die Stadtmöbel bewähren, könnten sie zukünftig bei verschiedenen Projekten als „Pop-Up-Maßnahme“ auch an anderen Standorten in der Landeshauptstadt Verwendung finden.
Der durch den Verkehrsversuch abgesperrte Bereich der Bismarckstraße machte es auch möglich, dass vom 15. Juni bis 13. September 2022 das Mobile Grüne Zimmer dort aufgebaut wurde. Es zeigte beispielhaft, wie eine Begrünung die Artenvielfalt fördern, die Umgebung positiv verändern und einen angenehmen Wohlfühlort selbst auf engstem Raum schaffen kann. Das Grüne Zimmer, eine kompakte Pflanzeninsel, zeigte anschaulich, wie Fassaden und Dächer so genutzt werden können, dass Flächen mit Aufenthaltsqualität entstehen, die zugleich das Stadtklima verbessern, an heißen Tagen Schatten spenden und einen Beitrag für die Artenvielfalt leisten. Es gab Informationen zu den beiden städtischen Förderprogramme für mehr Grün in der Stadt. Das Förderprogramm „Urbane Gärten" unterstützt finanziell die Anlage und den Erhalt urbaner Gemeinschaftsgärten. Das „Stuttgarter Grünprogramm" fördert Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelungen und artenreiche Begrünungen.
Die Sperrung machte es auch möglich, dass der Platz für Begegnung und Kultur durch bürgerschaftliche Projekte genutzt wurde. So z.B. für eine Tischtennisplatte mitten auf der Straße, für Tango Argentino immer am Donnerstag sowie Malen und Spiele für Kinder. Die Initiative begrüßte, dass sich Kinder sicher begegnen und den Platz für ihre Spiele nutzen können, das Sozialverhalten der Kinder und Erwachsenen in der Nachbarschaft gefördert werde. Knapp 900 Menschen haben darum bei einer Unterschriftenaktion für den Erhalt der Sperrung unterschrieben.
Es gab aber auch deutliche Proteste mit dem Hinweis, dass die Sperrung der Bismarckstraße zu Verkehrsverlagerungen geführt hat, insbesondere in der Ludwigstraße und anderen Wohnstraßen. Wenn auch in Spitzenstunden die Belastung unter dem Grenzwert für die Kategorie Wohnstraßen bleibt, wird es als sehr belastend empfunden, dass sich der Verkehr, z.B. wenn dort ein Müllfahrzeug einem PKW begegnet, staut.
Letzte Aktualisierung: April 2023